11.05.2023
Nach dem Aufprall der Drohnen auf
das Dach des Senats am Roten Platz wurde die Bevölkerung Moskaus von der
Stadtverwaltung aufgefordert, öfter zum Himmel zu schauen und alle verdächtigen
Objekte sofort der Polizei zu melden. Das hatte zur Folge dass Menschen, die
unter Ängsten und Phobien leiden oder unter Einfluss vom Alkohol stehen,
beinahe im Sekundentakt unbekannte Flugobjekte bei der Polizei meldeten.
Meistens handelt es sich dabei um als ukrainische Diversanten verkleidete
Teufelchen an Fallschirmen und gepanzerte nachtaktive Fahrzeuge mit Flügeln.
Jeden Abend zu Stoßzeiten kurz vor Mitternacht registrieren die Polizei und der
Katastrophenschutz bis zu 300 Anrufe pro Minute. Laut Anweisung der
Stadtverwaltung ist die Polizei verpflichtet, auf jeden Anruf zu reagieren. Das
bringt die Ordnungshüter auf die Palme, denn bis jetzt hatten sie einen viel
ruhigeren Job, sie waren eigentlich nur damit beschäftigt, die Kriegsgegner von
der Straße zu fegen, vor allem Frauen mit Blumensträußen, die ihre Blumen zu
den Denkmälern ukrainischer Dichter oder einfach zu den nach Ukrainern
benannten Straßen brachten.
Frauen mit Blumen abzufertigen war
für die Polizei bei weiten nicht so stressig, wie mit den Irren nachts UFOs von
den Moskauer Dächern zu jagen. „Schaut bitte nicht mehr nach oben“ riet die
Polizei den Wiederholungstätern, die
jeden Abend einen neuen Feind am Himmel sahen. Viele sehen die Feinde auch überall
auf Erde, in ihrer Umgebung. Seit der Ankündigung der baldigen Gegenoffensive
der Ukrainer stieg die Anzahl der Denunzianten-Berichte in Russland rasant, die
Menschen verpfiffen ihre Nachbarn, sie würden den Krieg nicht unterstützen oder
sich extra Klamotten in den Farben der ukrainischen Flagge anziehen, die
Schüler verpfiffen ihre Lehrer, geschiedene Ehemänner berichteten über die
politischen Präferenzen ihrer ehemaligen Frauen, und diese konterten zurück. Mit
diesen Flausen werden die Postfächer der Sicherheitsdienste vollgestopft, besonders
achtsame Bürger schreiben bis zu 600 Anzeigen pro Woche, berichtete neulich der
Pressesprecher der Staatssicherheit. Es wird vermutet, dass diese Berichte mit
Hilfe von künstlicher Intelligenz, also mit Chat GPT geschrieben werden. Chat
GPT ist in Russland nicht verboten und funktioniert sogar besser als GPS. Nach
Instagram, und Facebook, die als „extremistische Organisationen“ eingestuft und
verboten wurden, beschloss nun auch Tinder, die beliebte Mobil Dating
Plattform, bis Ende Juni Russland zu verlassen. Daraufhin schlug der
Vize-Sprecher des russischen Parlaments vor „alkoholfreie Tanzabende mit
patriotischer Musik etablieren“. Der Dachschaden von der ukrainischen
Gegenoffensive ist enorm.
08.05.2023
Zum Muttertag: Wladimir Kaminer - Wie sage ich es meiner Mutter (open air im Burggraben)
WLADIMIR KAMINER - Wie sage ich es meiner Mutter Sonntag, Muttertag, 14. Mai 2023, 18:00 Uhr Burg Wertheim, open air VVK: 20 €, Abendkasse: 24 € https://youtu.be/ITw6_1Kay78 Veranstalter: Eigenbetrieb Burg & Stadtbücherei Wertheim Stadtbücherei Wertheim, Buchhandlung Buchheim, alle bekannten Vorverkaufsstellen und www.burgwertheim.de „Russendisko“-Autor Wladimir Kaminer ist ein grandioser Unterhalter und sorgt mit seinem charakteristischen Akzent für humorvolle Stunden – wer ihn
https://www.burgwertheim.de/events/zum-muttertag-wladimir-kaminer-wie-sage-ich-es-meiner-mutter-open-air-im-burggraben/?occurrence=2023-05-14
06.05.2023
Bei Kämpfen in Sudan sind
die Pyramidenparks der
Elefantenstadt wieder zerstört worden, die Heiligtümer des
kuschitisch-meroitischen
Reiches. In den Siebzigern wurden diese Heiligtümer von den
namhaften
Architekten und Bauingenieuren aus der DDR restauriert, die
sich bei dem Wiederaufbau
des meroitischen Reiches große Mühe gaben, nicht wissend, dass
ihr eigenes Reich,
die DDR, bald von der Weltkarte gestrichen wird und sich im
Nebel der
Erinnerungen auflöst. Aber nicht ganz. Alle sechs Monate
erwacht die DDR auf
dem Gelände der geschlossenen Trabrennbahn Berlin-Karlshorst
zum Leben. Dort findet
die Messe für ostdeutsche Produkte „Ostpro“ statt. Die Bürger
der ehemaligen
DDR gehen mit ihren alten Einkaufszetteln hin um Waren
einzukaufen, die sie in
der Bundesrepublik vermiesen.
Die Trabrennbahn ist
übrigens auch nicht ganz verschwunden,
irgendwo im Hintergrund der Ostpro laufen noch die alten
Pferde durch die Gegend.
Sie werden möglicherweise mit den
übrig
gebliebenen ostdeutschen Keksen „Kalter Hund“ gefüttert.
Meine Tochter geht mit
ihren Freundinnen jedes Mal hin,
aus Spaß. Für die junge Generation ist diese DDR ein
exotisches, niedliches und
schräges Deutschland, wo nicht mit Thermomix, sondern
traditionell mit Hammer
und Sichel gekocht wurde.
Die Mädchen kaufen dort
Eierbecher in Hühnerform aus
Plastik, Speck und Salami mit sozialistischer Würze, den
sächsischen Reibteller
und die Gewürzmischung „Senfonie“. Die Messe ist wie die
Kaufhalle
eingerichtet, man bewegt sich mit einem Einkaufskorb in
Richtung Kasse an den
Ständen vorbei, es geht äußerst langsam voran, die anderen
BesucherInnen sind steinalt,
ihre Einkaufszettel nicht lesbar und ihre Aufmerksamkeit
ständig abgelehnt, vor
allem durch ein schier endloses Angebot an den sozialistischen
Büstenhalter in
Übergroße aus purer Baumwolle, die dem Körper eine gewisse
Dreieckigkeit
verleihen. Sie stehen nicht auf dem Einkaufszettel werden aber
aus Gründen der
Nostalgie gerne erworben. In
erster
Linie werden hier Kosmetik, Reinigungs- und Putzmittel. Kämme
und Bürsten sowie
Klebstoffe verkauft. Bienenwachs fürs Gesicht, flüssige Deos
mit hohem
Alkoholgehalt und superfeste Kleber, die locker eine
ausgewachsene Aktivistin
der letzten Generation an jeden unebenen Untergrund ankleben
lässt.
Und so
stellen sich die
Mädchen ihr Traumland DDR vor: sehr sauber, gut gekämmt und
superklebrig. Und es
schmeckte bittersüß, an der Menge der Süßigkeiten und Senfsorten
gemessen. Die
Mädchen kaufen sich die Souvenirs, essen draußen an der
Fressmeile eine Portion
„Tote Oma“ und trinken einen Käsekuchenlikör dazu: eine Mischung
aus Albtraum
und Exotik.
01.05.2023
1Mai soll als „Klassenkampf innerhalb einer marktwirtschaftlich
organisierter Gesellschaft“ verstanden werden. Die Wissenssoziologie behauptet
längst, es gäbe keine Gesellschaft. Claude Lévy-Straus und Mao Tse Tung haben
das schon im vergangenen Jahrhundert gemeint, dass man es statt mit
Gesellschaften mit einem „Haufen Sandkörner“ zu tun hat. Der Ethnologe llässt
es im Gegensatz zum Revolutionär offen, ob man daraus wieder eine
„Gesellschaft“ machen könne, zumal auch die letzten indigenen Gesellschaften
sich gerade marktwirtschaftlich zersetzten. So gesehen ist der Begriff
„marktwirtschaftlich organisierte Gesellschaft“ ein Widerspruch, ein Oxymoron.
Was es aber gibt, sind „alte weiße Männer“, die auf den Ruinen einer Gesellschaft
sitzen und „alte weiße Dinge“ betrachten. https://podcasts.apple.com/de/podcast/alte-wei%C3%9Fe-m%C3%A4nner-emp%C3%B6ren-sich/id1685453816
26.04.2023
23.04.2023
Für alle russischsprachigen Liebhaber der hohen Kunst: Aleksandr
Filippenko tritt am 29.04. in Urania
auf, ein Mann, der vom...
https://www.eventim-light.com/de/a/636d2310ac0e1e3b430c1a50/e/63c1856087311c0660cfd469
16.04.2023
Irgendwo
ist immer Krieg, Flüchtlingskrise und Ausnahmezustand, in Deutschland sind die
wichtigsten gesellschaftlichen Trends über Jahre unverändert geblieben: gesundes
Kiffen und nachhaltige Ernährung.
Vor
allem die Ernährung gewinnt an Bedeutung, sie soll ökologisch bewusst,
regional, saisonal und pflanzlich betont werden. Mein Sohn macht zuhause
veganes Rührei aus einer gelben japanischen Wurzel, die scharf riecht, meine
Tochter kann unter Umständen schon Tiere essen, bevorzugt jedoch veganen
Fleischsalat, er ist billiger und schmeckt besser. Und ich probiere von allem
ein bisschen. Die ganze letzte Woche drehte ich fürs Kulturfernsehen den Film
über deutsche Gastrokultur, ich habe mich mit mehreren Sterne-Köchen getroffen.
Wir sammelten zusammen Kräuter und Blüten und wir aßen sie. Als hätten sich die
Köche alle abgesprochen, wollten sie ihre Konsumenten nicht mehr mit exotischen
Produkten aus fernen Ländern beeindrucken. Der diskrete Charme der
Wirsinggemüse sollte helfen, mit der
Natur wieder eins zu werden, so habe ich die Botschaft verstanden. Runter mit Maracuja
Wahn.
„Alles,
was ich für einen Salat brauche wächst vor meiner Haustür!“ so begrüßte uns die
fröhliche Sterne-Köchin, die wir auf dem Land in Thüringen besuchten. Dort vor
ihrer Haustür habe ich jedoch keine mir bekannten Pflanzen entdecken können,
abgesehen von Brennessen vielleicht. Ich sah nur solche Pflanzen, die früher bei
uns im Schrebergarten als „Spontanvegetation“ bezeichnet wurden. Aber ich sagte
nichts, bin auch kein Sterne-Koch. „Die jungen Brennnesseln kann man übrigens
wunderschön kurz im Butter anbraten, das schmeckt sehr frisch ohne Stachel“
klärte mich die Köchin auf. Begleitet von der Kamera gingen wir zu dritt
Kräuter sammeln, die Sterne-Köchin, ihr großer brauner Pudel und ich. Ich
lernte neue Kräutersorten kennen: Taubnesseln, Schwarznesseln und Buntnesseln.
Die seien eine große Bereicherung für deutsche regionale Küche, erzählte mir
die Köchin, nicht vergleichbar mit dem Gemüse aus dem Supermarkt. Während wir
uns über die Kräuter unterhielten, pinkelte ihr Pudel in den Löwenzahn. Das
macht nichts, meinte die Köchin, der ist ein braver Kräuterhund und gehört in
den Garten. Wir wissen doch gar nicht, wer auf dem Gemüse vom Supermarkt schon
alles drauf gesessen hat, hob sie bedeutungsvoll den Finger. Stimmt.
Der
Hund nickte. Wir haben den Salat für alle Fälle gut gewaschen und mit Olivenöl
und Balsamico verfeinert. Er schmeckte wahnsinnig gut und trotzdem bildete ich
mir ein, eine gewisse Würze in diesem Kräutergericht zu schmecken, die entweder
von dem frisch angebratenem Brennesel oder von dem angepissten Löwenzahn stammte. Es schmeckte auf jeden Fall nach
purer Zukunft.
06.04.2023
Frohe Ostern
In meinem Dorf wird Ostern diszipliniert und
ordentlich gefeiert, sogar die Natur macht mit, als hätte man dort die
angestrebte friedliche Symbiose längst erreicht. Bereits Wochen vor Ostern
hatte ich mehrere Hasen auf dem Grundstück gesichtet, die vorher nicht da
waren. Auch die Hühner legen angesichts der bevorstehenden Feiertage dreimal
mehr Eier als davor und die Nachbarn kaufen Bier auf Vorrat ein. Wir haben
nämlich wie jedes Jahr viel vor. Der Ostermarsch wird sorgfältig vorbereitet.
Mein Nachbar Mathias fährt in aller Frühe mit seiner Elektropritsche los, voll
beladen mit Bier und Wurst, um als erster an unseren ausgewählten Osterplatz,
dem Andachtsstein „Schröders Ruh“, zu sein, einem großen Felsen, der mitten auf
einem weiten Feld herausragt, das einem Bauer namens Schröder gehört. Über
Generationen hat die Familie Schröder versucht, den großen Stein aus der Erde
herauszuziehen, zuerst mit Muskelkraft und Zivilcourage, dann mit Pferd und
Seil, später mit dem Traktor, dann mit einem für zehn Liter Schnaps
angemieteten russischen Panzer und nach der Wende mit den modernsten
kapitalistischen Geräten der Gegenwart, alle Mühe war vergeblich. Durch die
vielen Versuche ist der Stein nur größer geworden. Angeblich können die Steine
aus Trotz wachsen. Irgendwann hat die Familie Schröder das Handtuch geworfen
und ließ den Stein einfach da wo er war. Seitdem heißt dieser Felsen im
Volksmund „Schröders Ruh“ und dient als Denkmal der Überheblichkeit in unserem
Soziotop. Er erinnert uns daran, dass Menschen wie die Steine sind. Egal wie
das Klima draußen ist, welches Jahrhundert, welches politisches System, sie
verändern sich nicht, sie passen sich bloß an. Mein Nachbar hat die Aufgabe,
als erster beim Stein anzukommen, den Gasgrill anzumachen und das Bier kalt zu
stellen.
Abends
findet ein Osterfeuer bei der Feuerwehr statt. Dort sind früher die Feuerwehrfrauen angeblich übers Feuer
gesprungen und andere haben dem berühmten Spreewaldbrauch folgend Nachts nackt
Osterwasser aus dem Bach geholt, dafür aber sind wir nun zu alt, bei uns
springen nicht einmal die Katzen. Dafür treffen wir uns alle zu Ostern, das ist
der eigentliche Sinn des Festes. Wir haben gar nicht so viele Einwohner,
offiziell sollen bei uns zwei hundert Menschen angemeldet sein, gefühlt sie es
fünf, die man einfach so auf der Straße treffen kann. Die meisten gehen nur in
Begleitung ihres Hundes spazieren, sie achten darauf, dass das Haustier nicht
nur im eigenen Garten pinkelt. Menschen, die Hunde an der Leine mit sich
führen, mitten im Nirgendwo, verleihen dem Dorf einen großstädtischen Flair.
Der Ostermarsch um 9 Uhr früh ist das Grossereignis, zu dem mehr Menschen
kommen als zur Bundestagswahl, ein guter Vorwand, die anderen, unsichtbaren
Nachbarn kennenzulernen. Mit Jesus, seiner Kreuzigung und Auferstehung hat das
Ganze wenig zu tun. Aber das war schon immer so.
Wir
haben ukrainische und russische Geflüchtete im Dorf, die zwar vor dem gleichen
Krieg geflüchtet sind, aber trotzdem einander aus dem Weg gehen. Nur zu Ostern
marschieren sie zusammen, wenn auch mit Abstand. Anders als in der
kirchentoleranten DDR haben die Russen früher in der Sowjetunion Ostern aus
Trotz gefeiert, um ihrem Staat eins aus zu wischen.
Die
Sowjetunion war ein atheistischer Staat, Kirchenfeste sollten nicht gefeiert
werden. Dafür hat uns die Führung mit so vielen Aprilfesten ausgestattet, dass
sie nicht einmal alle in den Kalender passten. Der Tag der Kosmonautik, der Tag
der Polizei, der Tag der Gewerkschaft und Lenins Geburtstag, alles in April.
Zum Tag der Kosmonautik wurden sogar vom Staat Kosmo-Kekse gebacken, mit einem
lachendem Gagarin und seiner Rakete darauf. Im Fernsehen tanzte der Teufel, so
viele Konzerte wie in April haben sie im ganzen Jahr nicht übertragen. Die
Bürger taten jedoch so, als würden sie sich für die Weltraumforschung überhaupt
nicht interessieren. Sie suchten sich irgendeine Kirche aus, zündeten Kerzen an,
backten Osterkuchen ohne Gagarin und dankten Jesus dafür, dass er
wiederauferstanden war. Das brachte den kommunistischen Staat auf die Palme.
Aber nach dem Fall des Sozialismus hat die Führung versucht, die Sitten des
Volkes zu übernehmen, auf einmal gingen auch die ehemaligen Kommunisten,
Parteifunktionäre, der Präsident und der Premierminister in die Kirche,
zündeten dort medienwirksam Kerzen an und hörten dem Popen zu, mit einem
Gesicht als hätten sie Jesus persönlich gekreuzigt und es würde ihnen nun unsäglich
leid tun. Als die Bürger ihre Staatsführer in der Kirche sahen, wollten sie
prompt nur noch den Tag der Kosmonautik feiern, backten selbst die alten
Kosmo-Kekse und kauften Bücher über Weltraumforschung. Dies Jahr fällt das
russische Ostern auf den 16 April, exakt zwischen Lenins Geburtstag und dem Tag
der Kosmonautik, und kollidiert mit dem staatlich verordnetem Feiertag, „Tag
der militärischen Ehre“. Die Führung will eine Parade. Die Russen gehen in die
Kirche. Und Jesus lacht sich ins
Fäustchen.
28.03.2023
Die
ersten speckig aussehenden Rauchschwalben kommen aus ihren
Winterquartieren zurück nach Berlin, ich fahre auf Frühlingslesereise
los nach Thüringen. Bin morgen in Jena, dann Bad Blankenburg, Naumburg
und zurück nach Nauen und Fürstenwalde. Ich kann mich bloß wegen des
Transportmittels nicht entscheiden, was angesichts des fortschreitenden
Klimawandels und drohenden Streiks angebracht wäre, das Auto oder das
Pferd?
27.03.2023
Berlin
glänzt schon wieder mit den grandiosen Bauvorhaben, die der Stadt und ihren BewohnerInnen
schaden. Der Abriss des Jahn-Stadions ist eine sinnlose und durch nichts gerechtfertigte
Maßnahme. Einst direkt an der Grenze der
geteilten Stadt gebaut hat das alte Jahnstadion bis heute seinen Ost-Charme
über Jahrzehnte behalten. Nun soll das alte Stadion weg, samt der bunten
Sitze und ikonischen Lichtmasten. Sozialistische Architektur wird
entsorgt.
Ein
Stadion mit 20.000 Sitzplätzen, das genau so jung ist wie Weltmeister Lionel
Messi, soll abgerissen werden, um ein Stadion mit 20.000 Sitzplätzen an exakt
derselben Stelle zu bauen.
In
Zeiten der Krise plant Berlin monströse Hallenbauten inmitten von Hitzeinseln,
Kunststoff-Großspielfelder anstelle Naturwiese, Büros für Sportfunktionäre
statt einen Sport-Park!
Ist Berlin nicht eine arme verschuldete Stadt,
die kein Geld für die Reparaturen seiner Schulen hat? Sie stellt aber hunderte Millionen für eine
bombastische Kommerz-Arena bereit.
Dit
is Berlin, willkommen in der Stadt der ewig aus der Zeit gefallenen Ideen!
Der
Entwurf des Bebauungsplans für den Jahnsportpark wurde im Internet ausgelegt
und kann kommentiert werden.
Die
Zeit drängt, nur noch bis zum 31.3. können Stellungnahmen dazu abgegeben
werden.
Im
Sinne der Inklusion habt die Bürgerinitiative Jahnsportpark eine Hilfestellung
erarbeitet, damit sich Interessierte ganz leicht einbringen können.
Mit
wenigen Klicks kann eine Stellungnahme vorbereitet werden und ganz einfach auf
der Internetseite der Senatsverwaltung im Online-Formular eingefügt werden.
Unterstützt
die Bürgerinitiative beim Kampf für ein besseres Berlin!
https://www.jahnsportpark.de/abriss-stoppen/